Einleitung

Inhalt: Entstehungskontext: Warum ein China-Kompass, welche Akteure beteiligt?

Zielsetzung: Was leistet der China-Kompass, was nicht?

Adressatenkreis: An wen richtet sich der Kompass insgesamt, an wen einzelne Komponenten im Besonderen?

 

> HAR-Veranstaltungsreihe „Zielregion Asien“

> HRK-BMBF-Veranstaltungsreihe „Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Kooperation mit China“

> Veranstaltungen des DAAD-Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) zur Region Asien

Bedeutung der Wissenschaftskooperation mit der VR China

Positionen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in der aktuellen Diskussion über Neuausrichtung und Grenzen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der VR China und anderen „herausfordernden“ Partnerländern

Wie kann die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung künftig aussehen? Welche Aspekte müssen bei der Fortsetzung bestehender und der Ausgestaltung neuer Kooperationen stärker beachtet werden?

Auf europäischer und nationaler Ebene sind während der vergangenen fünf Jahre in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft verschiedene Strategie- und Positionspapiere veröffentlicht worden, die angesichts der zunehmend konfrontativen globalpolitischen Entwicklungen eine informierte Abwägung von Chancen und Risiken im Umgang mit der VR China einfordern.

Um Ihnen einen kompakten Überblick über den bisherigen Diskussionsverlauf und eine erste Orientierung in den jeweiligen Themenfeldern zu ermöglichen, haben wir die relevanten Originaldokumente mit ihren Kernaussagen für Sie zusammengestellt.

Politik

Neben sicherheitspolitischen Erwägungen stehen vor allem das wirtschaftliche De-Risking und die wissenschaftlich-technologische Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz Europas sowie der einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union im Fokus der aktuellen Diskussionen.

Für Akteure an deutschen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen, die bereits in die deutsch-chinesische Zusammenarbeit involviert sind oder neue Kooperationen mit chinesischen Partnern planen, ist es zunehmend wichtig, sich auch mit der politischen Dimension ihrer Arbeit vertraut zu machen. Einerseits gilt es, vor dem Hintergrund des Wandels der deutschen und europäischen China-Politik die Möglichkeiten und Grenzen der künftigen Zusammenarbeit mit China in Wissenschaft und Forschung besser einschätzen zu können. Dies betrifft neben rechtlichen Fragen der Exportkontrolle und den Aspekten allgemeinpolitischer Gebotenheit auch die künftigen Förderprioritäten staatlicher und privater Mittelgeber. Andererseits sollte man die Konturen des veränderten Chinabilds in der deutschen Politik und Öffentlichkeit auch deshalb gut kennen, um die eigenen Projekte hochschulintern und nach außen sachlich angemessen vertreten zu können.

Wissenschaft

Aktuell haben deutsche Hochschulen Kooperationsvereinbarungen mit über 1350 Partnereinrichtungen in der VR China (Stand Juli 2023). Die Bewertung der wissenschaftlichen Kooperation mit der VR China hat sich während des vergangenen Jahrzehnts allerdings erheblich verändert. Standen noch vor wenigen Jahren die Chancen der Zusammenarbeit im Vordergrund, sind mittlerweile die potenziellen Risiken das Hauptthema. Anhand der hier vorgestellten Dokumente lässt sich nachvollziehen, mit welchen Argumenten sich die Gewichtungen im Hinblick auf die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation verschoben haben.

Wirtschaft

Die wirtschaftliche Bedeutung der VR China für Deutschland (und Europa) hat in den vergangenen 40 Jahren stetig zugenommen. In vielen Bereichen sind die deutsche und die chinesische Wirtschaft eng miteinander verzahnt, beide Länder haben in den vergangenen Jahrzehnten stark von den Effekten der Globalisierung profitiert. Chinas wirtschaftlicher Aufstieg infolge der von Deng Xiaoping (1904–1997) Ende der 1970er Jahre eingeleiteten Reform- und Öffnungspolitik beruhte zunächst auf einem niedrigen Lohnniveau und attraktiven Bedingungen für ausländische Investoren und Unternehmen („Werkbank der Welt“). Der kontinuierliche Transfer von Kapital, Technologie und Know-how hat dazu beigetragen, dass sich China in wenigen Jahren zu einem Dienstleistungs- und Hochtechnologieland gewandelt hat. Für Deutschland ist die inzwischen zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht mehr allein als Zulieferer- und Absatzmarkt von großer Bedeutung, sondern immer stärker auch als Innovationsstandort. In Forschung und Entwicklung hat sich China während der vergangenen Jahre durch gezielte staatliche Förderung in bestimmten Teilbereichen (KI, IT) an der Weltspitze positioniert. Diese Entwicklung, die die chinesische Führung mit dem Ziel globaler Technologieführerschaft konsequent vorantreibt, hat dazu geführt, dass die VR China in den USA und in Europa zwar weiterhin als wichtiger Wirtschaftspartner, aber vor allem auch als Konkurrent und systemischer Wettbewerber wahrgenommen wird.

Erfolgskriterien für internationale Kooperationen am Beispiel China

In den Gesprächen mit den Ansprechpartner: innen der Allianzhochschulen für die jeweiligen Chinaprojekte wurden allgemeine Erfolgskriterien für eine erfolgreiche Kooperation mit chinesischen Hochschulen genannt, welche im Folgenden zusammengefasst sind. Im zweiten Teil werden Erfolgskriterien und Beispiele für gelungene Kooperationen mit chinesischen Partnerhochschulen genannt, die im Handbuch Chinakompetenzen (2022) geschildert wurden.

China-Kooperationen an den Allianzhochschulen

Dieser Baustein soll Ihnen einen kompakten Überblick über die Kooperationen der HAR Hochschulen mit chinesischen Partnern und die entsprechenden Ansprechpartner: innen aufzeigen. Die Allianzhochschulen verfügen über zahlreiche, zumeist bilaterale Projekte und unterschiedlich ausgeprägte Partnerschaften mit chinesischen Hochschulen. Im Rahmen des Verfassens des vorliegenden „China-Kompasses“ wurden die jeweiligen Projektleiter:innen in einem qualitativen Interview zu ihren Kooperationserfahrungen befragt. Die positiven Eindrücke überwiegen, wobei ein persönlicher Einsatz der Projektleiter:innen unabdingbar für eine erfolgreiche Beziehung ist. Nicht immer ergibt sich sofort eine Austauschbeziehung, häufig starten die Partnerschaften mit kleineren Projekten und entwickeln sich langsam. Oft müssen administrative Hürden sowohl auf deutscher als auch auf chinesischer Seite überwunden werden. In Anbetracht der interkulturellen Bereicherung für die Studierenden und den Zugewinn an fachlichen und länderspezifischen Kompetenzen, wird ein Austausch mit chinesischen Hochschulen von den Projektleiter:innen grundsätzlich als positiv bewertet.

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